Wie der Name es bereits sagt, wächst die Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) in Steppen- und Savannengebieten Afrikas. Dort gilt sie als Weideunkraut wegen ihrer scharfen Widerhaken, die im Fell der Tiere hängenbleiben und diese oft verletzen. In Afrika wird die Teufelskralle seit jeher als Heilpflanze gegen Schmerzen, Fieber und Magen-Darm-Probleme eingesetzt. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts findet sie auch in Deutschland immer mehr Zuspruch.
Inhaltsstoffe
Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den ca. 1,5 m langen Ausläufern der knollenartigen Wurzel. Dabei handelt es sich um Iridoide, sogenannte Bitterstoffe, speziell enthalten ist das entzündungshemmende Harpagosid. Wie es genau wirkt, ist bisher nicht bekannt. Als gesichert gilt, dass die Wurzelpräparate der Teufelskralle Entzündungsfaktoren und -Botenstoffe hemmen können. Außerdem fördern Bitterstoffe die Verdauung.
Anwendungsgebiete und Zubereitung
In Studien ist nachgewiesen, dass die afrikanische Teufelskralle bei Arthrose Schmerzen lindern und Entzündungen eindämmen kann. Außerdem wird vermutet, dass sie die Gelenkknorpel schützt. Auch bei Rheuma kann Teufelskrallen-Extrakt zur Schmerzlinderung beitragen.
Zu kaufen gibt es afrikanische Teufelskralle in Form von Extrakten, Kapseln, Tee oder Salbe. Als geschmacksneutralste Anwendungsart bieten sich Kapseln an, weil die Teufelskralle ziemlich bitter schmeckt. Für einen Tee werden ein bis zwei Teelöffel mit einer Tasse Wasser übergossen. Das Ganze muss dann bis zu fünf Stunden ziehen, den Sud anschließend abseihen und in kleinen Schlucken ein bis drei Tassen täglich trinken. Zur Herstellung einer Teufelskrallen-Tinktur werden die Wurzeln in einem Schraubdeckel-Glas mit Dppelkorn oder Weingeist übergossen. Diese Mischung muss verschlossen 2 bis 6 Wochen lang ziehen. Anschließend wird sie abgeseiht und in eine dunkle Flasche abgefüllt. Von dieser Tinktur nimmt man ein- bis dreimal täglich 10-50 Tropfen ein.
Teufelskralle-Tee oder verdünnte Tinktur eignet sich auch zur äußerlichen Anwendung als Umschläge. Teufelskrallen-Salbe ist ideal zur unterstützenden Behandlung bei Sehnenentzündungen und wird auch zur Linderung bei chronischen Hautproblemen wie Schuppenflechte empfohlen. Bei Verdauungsbeschwerden kann ein Tee aus Teufelskralle helfen. Die Erfahrung lehrt, dass die Wirkung der Teufelskralle erst nach ca. 3 Monaten eintritt. Ist der schmerzlindernde Effekt eingetreten, kann die Teufelskralle nach Absprache mit dem Arzt andere Mittel ersetzen oder deren Dosierung herabsetzen.
Anwendungsverbote, Neben- und Wechselwirkungen
Die afrikanische Teufelskralle soll nicht angewandt werden bei Geschwüren im Verdauungstrakt und bei Allergien. Während einer Schwangerschaft bzw. in der Stillzeit sollte eine Anwendung mit dem Hausarzt abgesprochen werden. Als mögliche Nebenwirkungen können auftreten Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel sowie Hautreaktionen und Juckreiz. Normalerweise vergehen diese Beschwerden jedoch schnell. Über Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ist bisher nichts bekannt.
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