Das OM, oder auch AUM, ist die heiligste Silbe der Buddhisten, Hinduisten und Jainas. Das OM ist ein Zeichen und ein Klang, das heiligste aller Mantren, die mystische Verkörperung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Das OM ist die Gegenwart des Absoluten und Weltseele zugleich.
Der Klang des OM´s und die dadurch erzeugte Vibration führte der Lehre nach zur Entstehung aller Dinge des Universums.
Das Zeichen des OM´s in der Dewanagari Schrift beinhaltet alle Merkmale zur mystischen Meditation. Das AUM verkörpert im Dreiklang die Götter Brahma, Vishnu und Shiva. Brahma, der Gott der Schöpfung, Vishnu, der große Bewahrer und Shiva, nicht nur der Zerstörer, sondern Erneuerer und verantwortlich für den Erhalt. Vielen wichtigen Mantren wird das OM vorangestellt, die Silbe und der Klang, die Schöpfung aller Dinge.
Spekulationen um das OM
Wenn Joachim-Ernst Berendt das OM, dem Amen gleichsetzt, wäre es auch nicht weniger interessant sich näher mit dem Dreiklang der Götter zu beschäftigen.
Die heilige Dreifaltigkeit der christlichen Lehre mit Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist ist sehr ähnlich aufgebaut. Gott Vater, der Schöpfer der Welt und des Universums, sein Sohn, der auf die Welt kam, den Glauben zu verbreiten und der Heilige Geist, der den Christen hilft, sich an Gottes Wort zu halten und als Christ zu leben (vgl. Röm. 8,9.14; Gal. 5,22). Durch den Heiligen Geist hat jeder wirkliche Christ Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn (1. Joh. 1,3; Joh. 17,21).
Das OM verkörpert die Vollkommenheit des Seins und ist gleichzeitig Ansporn zur Vervollkommnung des Glaubens seiner Jünger. Meditationen um das OM oder auch AUM führen auf den Weg zur absoluten Wahrheit. Wer das Kant- Zitat: -Dass, über dem größeres nicht gedacht werden kann, ist Gott- zu Ende denkt, wird zwangsläufig auch das OM nicht vernachlässigen dürfen.
Betrachtung des Zeichens OM
Das Zeichen ist in seiner Struktur dreigeteilt. Schön zu beobachten sind die mystischen Wellenbewegungen, die sofort an den griechischen Philosophen Heraklit erinnern, der die Formel prägte: Panta rhei, alles fließt und damit auf die völlige Abhängigkeit von Allem mit Allem hinwies und später auch von Johann Gottlieb Fichte in seinem Epilog des Werkes, Die Bestimmung des Menschen, aufgegriffen wird, wenn er schreibt: -In jedem Moment ihrer Dauer ist die Natur ein zusammenhängendes Ganze; in jedem Momente muß jeder einzelne Teil derselben so sein, wie er ist, weil alle übrigen sind, wie sie sind.- Danach folgt das Beispiel mit dem Sandberg, Kurzformel, wenn ich ein Körnchen verschiebe, bewegt sich der komplette Berg.
Wir sehen einen linken Teil in Form eines offenen B´s, der rechte Teil ähnelt dem einer Schnecke.
Vielleicht liegt es daran, dass der tiefe Ton des OM`s dem eines Schneckenhorns sehr ähnlich ist, das heute noch in Tibet zur Ritualmusik dazugehört. Normalerweise sind Schneckenhörner linksläufig und nur selten rechtsläufig. Das rechtsläufige Schneckenhorn steht im Buddhismus für den rechten Weg und der der Ton für die Verbreitung der Lehre. Der obere Teil des Zeichens OM gleicht einer Krone. Ein schöner Abschluss zur Veranschaulichung der Dreifaltigkeit.
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