Treppenlifte sind heutzutage weit verbreitet und an Ihren Einsatzorten nicht mehr wegzudenken. Sie sorgen für Barrierefreiheit und die Lebensqualität der Betroffenen, darunter meist ältere Menschen oder Menschen mit einer körperlichen Behinderung, wird dadurch erhöht, dass sie einen Teil ihrer Mobilität wieder zurückerlangen. Dabei sind inzwischen unzählige Modelle auf dem Markt, die den verschiedensten Ansprüchen und Möglichkeiten gerecht werden.
Inhaltsverzeichnis
Zur Historie
Wenn man den Historikern vertraut, wurde der erste Treppenlift in England hergestellt und eingesetzt. Der schwergewichtige König Heinrich VIII soll sich im Alter von 45 Jahren anlässlich eines Turnierkampfs so schwer verletzt haben, dass er fortan keine Treppen mehr steigen konnte und diese für ihn ein Hindernis im Alltag darstellten. Für die ebene Fläche benutzte er einen Rollstuhl, um aber in seine Gemächer zu kommen, bedurfte es einer Apparatur. Im Jahr 1536 ließ er sich einen speziellen Stuhl anfertigen, der mit einem Seilzug und einem Gegengewicht von seiner Dienerschaft bedient wurde, um alle Räumlichkeiten im Whitehall Palast in London erreichen zu können. In den Aufzeichnungen während seiner Regentschaft, ist an einigen Stellen die Rede von „dem Stuhl, der auf und ab geht“.
Der Treppenlift kommt in Europa an
Im Jahr 1886 eröffnete der Niederländer Jan Hammer die erste Liftfabrik auf europäischem Boden. Der Sitzlift bestand aus einem schlichten Holzstuhl, der ausschließlich die Funktion erfüllte, eine Person die Treppe hinauf und hinab zu befördern. 75 Jahre nach der Gründung, im Jahr 1960, bereiste der damalige Geschäftsführer Pieter Gerrit Mulder die Vereinigten Staaten von Amerika und sah dort einen im Einsatz befindlichen Treppenlift. Begeistert von der Idee entwickelte er binnen eines Jahres einen ähnlichen Sitzlift in den Niederlanden und brachte ihn im Jahr 1961 zur Marktreife. Im Jahr 1980 wurde das Unternehmen von Otis übernommen, um sich dann 16 Jahre später wieder selbstständig zu machen unter dem Namen Freelift B.V.
Die Innovation ist nicht aufzuhalten
Wer ein Liebhaber amerikanischer Schwarz-Weiß-Filme ist, kennt Szenen aus Fahrstühlen, die meist für irgendwelche Schlägereien herhalten müssen. Stählerne oder gusseiserne, von vier Seiten einsehbare Ungetüme mit ein paar Knöpfen im Inneren, die sich quietschend und knarrend eine Etage nach der anderen erobern. Die heutigen Fahrstühle fahren geräuschlos, sind mit Klimaanlagen und Licht ausgestattet, besitzen einen Nothalteknopf, werden zyklisch vom TÜV überprüft und sind meistens ideale Sonderanfertigungen, die speziell für die Gegebenheiten des Gebäudes gebaut wurden.
Genauso verhält es sich mit den heute angebotenen neuen Treppenliften für den Innen- und Außenbereich. Die passgenaue, individuelle Fertigung für den späteren Benutzer ist die primäre Aufgabe und Herausforderung des Herstellers. Auch Personen mit Mobilitätseinschränkungen müssen keinesfalls auf Komfort, zuverlässige Technik und Bedienerfreundlichkeit verzichten und können mit einem Treppenlift weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.
Die Treppenlifte der heutigen Generation fahren fast geräuschlos und bewegen sich ruckelfrei. Sie sind extrem wartungsarm und wenn doch einmal ein technischer Defekt auftreten sollte, steht ein schnell und unkompliziert erreichbarer Kundendienst zur Verfügung.
Treppenlift-Modelle ganz nach meinem Bedarf
Die Gestaltung Ihres Treppenliftes kann individuell vorgenommen werden. Farbige Fahrbahnelemente passend zur Wandverkleidung sind ebenso möglich, wie eine Ton in Ton gehaltene Stuhlverkleidung. Die Sitz-, Rücken- und Armlehnen sind in Stoff, Kunstleder oder echtem Leder zu bestellen. Und wenn die passende Farbe zum Handlauf der Treppe nicht verfügbar ist, kann sie selbstverständlich auch bestellt werden. Stimmen die baulichen Voraussetzungen und die Treppe ist mindestens 80 cm breit, steht dem Einbau eines Treppenliftes nicht mehr viel im Weg.
Je nach Beschaffenheit des Treppenhauses gibt es Lösungen für schmale, gerade oder auch kurvige Treppen. Es empfiehlt sich Treppenlift-Experten den Einbau zu überlassen, damit höchste Sicherheit gewährleistet ist. In der Regel erfolgt dabei die Montage der Schiene an der Wand des Treppenhauses, damit der Transport mit dem Lift stabil verläuft.
Spezielle Bedingungen
Befindet sich der Treppenlift in einem Mehrfamilienhaus und nicht im Eigenheim, so ist dies geknüpft an besondere Voraussetzungen. Etwa, dass der Lift gegen missbräuchliche Nutzung gesichert sein muss. Dazu gibt es Modelle, die sich mit einem Schlüssel bedienen lassen.
Auch anderen Anforderungen wird die große Auswahl an Modellen gerecht, wie beispielsweise die Steuerung mithilfe einer Fernbedienung, besonders geeignet für Betroffene mit stark eingeschränkter Mobilität. Die Möglichkeiten sind umfangreich und dabei sollte die Sicherheit und Qualität immer an erster Stelle stehen, schließlich gibt es eine Reihe an Förderungsmöglichkeiten für die Finanzierung.
Ist man auf der Suche nach einem passenden Lift, der die persönlichen Bedürfnisse und Anforderungen erfüllt, ist es nicht falsch, sich vorab eine kostenlosen Beratung einzuholen. Nicht jedes Treppenhaus ist gleich und gerade für spezielle Treppen gibt es individuelle Treppenlift-Lösungen, wobei jedem Anspruch Genüge getan werden kann.
Vor dem Kauf Probefahrt vereinbaren
Viele Treppenlifthersteller bieten in ihren Geschäftsräumen oder bei ihren Bestandskunden unverbindliche Probefahrten an. Gleitet der Lift gleichmäßig und ruckelfrei über die Treppe? Wie laut ist er im Betrieb? Wirkt der Sitz stabil und könnte ich vielleicht auch etwas anderes bei der Fahrt mitnehmen, einen Korb Wäsche oder einen Kasten Sprudel vielleicht? Bevor die Katze im Sack gekauft wird, einfach fragen und ausprobieren. Anhand des Kundenservices können Sie gleich feststellen, ob für Sie eine Zusammenarbeit mit dem Anbieter überhaupt infrage kommt.