Wie kann sich die Zahngesundheit auf die eigene Psyche auswirken?

Sicher hat jeder schon einmal Personen erlebt, die ein Handicap zu verbergen versuchen. So etwa Menschen, die grundsätzlich nur mit geschlossenem Mund lächeln oder sogar während des Sprechens bemüht sind, nicht ihre Zähne zu zeigen. Es ist nicht schwer, die Ursache für dieses Verhalten zu erraten. In der Regel handelt es sich um ein fehlerhaftes Gebiss.

Dass die betreffende Person die schadhaften Zähne nicht zeigen möchte, ist sicherlich verständlich. Zahngesundheit ist heute nicht nur ein rein körperlicher Aspekt, sondern ebenso ein Bestandteil des Soziallebens. Darum verursachen Zahnkrankheiten nicht etwa nur körperliche Schmerzen, sondern ebenso seelische Leiden. Gerade die sichtbaren Vorderzähne sind hierbei von größerer Bedeutung und erhalten aus diesem Grund in den kassenzahnärztlichen Leistungen einen anderen Stellenwert als etwa Backenzähne. Trotzdem finden sich nicht wenige Patienten lieber damit ab, als die Angst vor dem Zahnarzt zu überwinden. Tatsächlich bauen sie dafür andere Ängste auf, deren Auswirkung und Dauer den „Schrecken mit Ende“ des Zahnarztbesuches bei Weitem übertreffen.

Zahngesundheit und psychische Störungen

Nicht offen zu lächeln oder die Lippen über die Zähne zu ziehen, während gesprochen wird, sind unnatürliche Reaktionen, die aus der Angst geboren sind, den vermeintlichen gesellschaftlichen Status zu verlieren. Dabei ist sich der überwiegende Teil der betroffenen Personen meist bewusst, dass diese Art der Kaschierung ihre Umgebung kaum täuschen kann. Viele entwickeln daraus jedoch einen automatischen Reflex, der mit dazu beiträgt, das innere Gleichgewicht der jeweiligen Person zu stören. Die Folgen sind eine weitgehende gesellschaftliche Isolierung und oft psychische Störungen, die bis in die Suizidgefährdung reichen können. Der betroffene Personenkreis beschränkt sich in seiner Freizeit meist auf Unternehmungen, die keinen oder nur geringen Kontakt mit Mitmenschen erfordern. So kommen sie nicht in die Verlegenheit, offen Sprechen oder gar Lachen zu müssen. Eine derart selbst auferlegte Vereinsamung kann einen Menschen auch charakterlich verändern. Tatsächlich erfordert ein bösartiges oder mürrisches Gesicht nicht das „zeigen der Zähne“, wohl aber ein freundliches Lächeln.

Das ist aber nur ein Faktum. Gleichzeitig sind dauerhafte oder öfter auftretende Zahnschmerzen eine genauso große physische wie psychische Belastung, wobei diesen Schmerzen heute leicht beizukommen ist. Leider wendet sich ein gewisser Prozentsatz der betroffenen Menschen erst dann einen Zahnarzt, wenn der Leidensdruck so hoch ist, das es einfach nicht mehr auszuhalten ist. In der Folge sind die zahnärztlichen Aufwendungen natürlich wesentlich höher als bei Personen, die regelmäßige Vorsorge betreiben.

Sieger ist, wer seine Angst besiegt

Dabei ist der Zahnarztbesuch heute mit genauso wenig Schmerzen verbunden wie der bei einem Allgemeinmediziner. Auch andere, eher irrationale Ängste wie etwa der Kontrollverlust, die Angst vor Keimen beim Zahnarzt oder einfach nur die Abneigung, andere Menschen an den eigenen Mundbereich zu lassen, können überwunden werden. Dazu muss sich der Patient bewusst machen, dass es um die eigene Gesundheit geht. Er oder sie sollte sich im Klaren sein, das ein Zahnarzt sterile Dentalgeräte verwendet, um etwaige Infektionen zu vermeiden und dass ein Kontrollverlust nur bedingt eintritt.

Die Unterschiede zwischen den zwei Personenkreisen, die es vor und die es hinter sich haben, sind gewaltig. Menschen mit einer Zahnarztphobie leiden nicht selten über Jahrzehnte hinweg an ihrer eigentlich selbst gewählten Ausgrenzung. Dies sind nicht nur die Zahnschmerzen und die Nachteile beim Essen oder Sprechen. Es ist zugleich ein geringeres Selbstwertgefühl.
Dem stehen Menschen gegenüber, die ihre Angst überwanden und geradezu ein neues Leben beginnen. Ein Leben mit einem offenen und selbstsicheren Lachen, in dem die Angst, die Zähne zu zeigen, der Vergangenheit angehört.

Bildquelle: Pixabay-User Giuliamar 

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