ambulante Pflege

Fortbildung für Pflegepersonal

Stand heute: Pflegeberuf, Pflegekraft und ambulante Pflegedienste

Zurzeit sind in Deutschland mehr als vier Millionen Menschen pflegebedürftig. Hochrechnungen gehen davon aus, dass die Anzahl in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Gesellschaft immer älter wird. Die Lebenserwartung von Frauen liegt derzeit bei ungefähr 83 Jahren, die der Männer bei etwa 78 Jahren. War es in früheren Zeiten selbstverständlich, dass Kinder oder Enkel die Pflege ihrer Mütter, Väter, Omas oder Opas übernommen haben, haben sich sowohl die Familienstrukturen, als auch die Wohnverhältnisse geändert.

Zum einen werden in Deutschland zu wenig Kinder geboren, zum anderen wird eine andere Wohnart bevorzugt. In deutschen Großstädten sind schon seit einigen Jahren fast 50 % der Wohnungen von Singles bewohnt. Da bleibt für verwandtschaftliches Handeln kein Raum, schon gar nicht für die Pflege.  Welchen Stellenwert die Pflege in der Gegenwart hat, beweisen mehr als 15.000 Pflegeheime und mehr als 14.800 Pflegedienste in Deutschland. Dabei versorgt eine Pflegekraft durchschnittlich 13 Patienten. 

Der Pflegeberuf als Berufung

In einem Hospiz in Essen Werden liegt ein Prospekt zum Mitnehmen aus. Für diejenigen, die nicht wissen, was ein Hospiz ist dieses: Ein Hospiz ist eine stationäre Pflegeeinrichtung, die eine Sterbebegleitung anbietet und meistens nur über wenige Betten verfügt. Der Prospekt, ein wenig größer als eine Postkarte, zeigt auf der einen Seite den Namen der Einrichtung, die Telefonnummer, den Namen der Pflegedienstleitung und ein Spendenkonto. Die Rückseite ziert ein Bild der Einrichtung und ein Spruch von Cecily Saunders, geboren 1918 in England, Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin. Sie war die Begründerin sowohl der modernen Hospizbewegung als auch der Palliativ Care. Sie gilt als die Pionierin der Palliativ Medizin.

Der Spruch lautet:

Sie sind wichtig, 
weil Sie eben Sie sind.
Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig,
und wir werden alles tun,
damit Sie nicht nur in Frieden sterben.
Sondern auch
bis zuletzt leben können.

Wer sich als Pfleger oder Pflegerin ausbilden ließ, war sich wahrscheinlich schon darüber im Klaren, dass der Bereich Pflege ein sehr großes Spektrum abdeckt. Von der ambulanten Pflege eines Patienten, der sich von seiner Krankheit erholt, über Patienten, die ernsthaft erkrankt sind und sich mit der Krankheit abzufinden haben bis zu denen, wie oben beschrieben, die jeden Tag als ein Geschenk betrachten oder den Tod aufs Sehnlichste erwarten. 

Der Erkenntnisgewinn 

In der Wirtschaftslehre kursiert seit ewigen Zeiten ein Spruch: Was ich nicht kenne, kann ich nicht haben wollen. Dabei geht es um Angebot und Nachfrage. Aber ist der Spruch nicht auch auf die Pflegeberufe anzuwenden? Was ich nicht weiß, kann ich dem Patienten auch nicht zuteilwerden lassen. Was ich nicht kenne, kann ich weder anwenden noch wissen. Wie vorteilhaft wären nach einer erfolgreichen Ausbildung in einem Pflegeberuf, wenn Fortbildungen angeboten würden. Fortbildungen in der Art, dass nicht einseitig Produkte angepriesen werden, was die Hauptaufgabe der Vertreter ist, sondern qualitativ hochwertige neutrale Auskünfte und Weiterbildungen in Form von Seminaren. Der Spruch-Man ist nie zu alte etwas dazuzulernen – hat auch heute noch seine Gültigkeit und die Schnelligkeit der Zeit nimmt gefühlt immer weiter zu. Verordnungen ändern sich, neue Gesetze werden erlassen, es gibt sehr viele staatliche Fördertöpfe, die kaum jemand kennt, welche Hürden muss man überwinden, um selbstständig zu werden. Auf diese Fragen sollten zeitnah Antworten gegeben werden.

Fortbildung und Weiterbildung auf der Höhe der Zeit

Wie sehen die gängigen Fortbildungs- und Weiterbildungsangebote aus? Die Institution bestellt für viel Geld einen Coach, der im vermeintlich besten Fall eine PowerPoint-Präsentation zum Seminar mitbringt und diese, wie schon seit Jahren, gebetsmühlenartig abspult. Bei solchen Vorträgen bleibt die Aktualität auf der Strecke. Wäre es da nicht vorteilhafter ein Web-Seminar abzuhalten, um sich den aktuellen Themen zu widmen und unter Umständen live mit dem Vortragenden kommunizieren zu können. So wäre man in der Lage, den Referenten hautnah zu erleben. Um die Kosten niedrig zu halten, wäre eine hauseigene Fort- und Weiterbildung der Königsweg zur Effizienz.

Wo bin ich gut aufgehoben?

Die einzige Gesellschaftsform, in der, auch niederschwellig, miteinander und untereinander kommuniziert werden kann, ist ein Verein mit seinen Mitgliedern. Gab es zu früheren Zeiten noch Vereinszeitungen, so heißen heute die Mitteilungen Newsletter. Ziel des Vereins sollte es sein, den Patienten die bestmögliche Pflege zu bieten und sich dabei immer die aktuellen Neuerungen und Verbesserungen im Blick zu haben. Gerade die Vereinsstruktur mit seinen Mitgliedern eröffnet völlig neue Horizonte. Neben dem Hauptziel aller Mitglieder, -die bestmögliche Pflege der Patienten-, bietet der Mitgliederpool noch viele weitere Vorzüge. 

Der Erfahrungsaustausch

Vielleicht hat schon jemand im Verein versucht, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft zu gründen und dazu das Haus seiner verstorbenen Eltern für diesen Zweck gewählt.

  • Kann jemand über seine Erfahrungen mit der Selbstständigkeit im Bereich der Pflege berichten?
  • Wie kommuniziert man mit hochgradig dementen Personen?
  • Ist es hilfreich, die Medikamente verblistern zu lassen?
  • Gibt es Zuschüsse vom Land bei der Errichtung einer Tagespflegeeinrichtung?
  • Gab es schon einmal Ärger mit den Kostenträgern?
  • Wie verhalte ich mich gegenüber den Angehörigen der Patienten?
  • Helfen Sammelbestellungen die Kosten zu drücken?
  • Ist ein Job in der Pflege grundsätzlich etwas für mich?

Jede Beantwortung einer dieser exemplarischen Fragen stellt eine spezielle Art von Weiterbildung dar, und wenn es eine Institution gibt, von der man Antworten darauf erhält, kann das für den Personenkreis, der sich der Gesundheits- und Krankenpflege, zumeist auch aufopferungsvoll widmet, nur von Vorteil sein.

Erfahrungen sammeln, Wissen mehren durch direkte Kommunikation und das Internet

Gerade für Personen, die täglich allein mit ihrem Pkw zur ambulanten Pflege unterwegs sind, ist ein stetiger Erfahrungsaustausch mit anderen ein Baustein, sich weiterzubilden. Der Nachteil allerdings dabei ist, man ist während der Arbeitszeit allein. Da bietet es sich geradezu an, nach webbasierten Kursen, Fort- und Weiterbildungsangeboten Ausschau zu halten.  Bei einer stationären Pflege, zum Beispiel in einem Krankenhaus, kann der Erfahrungsaustausch und weiterer Erkenntnisgewinn durch die direkte Kommunikation des Pflegepersonals erfolgen. Wenn man das große Glück hat, -alte Hasen zu finden-, Pflegepersonal, das mit jahrzehntelanger Erfahrung glänzen kann, ist man auf der glücklichen Seite, wenn man ihre gemachten Erfahrungen auch annimmt. 

Gibt es so einen Verein vielleicht?

Ja, der bad.ev.: Der Bundesverband Ambulante Dienste und stationäre Einrichtungen e. V.  mit Hauptsitz in Essen, gegründet 1988. Er zählt mehr als 1200 meist privat geführte Pflegedienste und Heime zu seinen Mitgliedern.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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