Pflegeausbildung

Karriere als Pflegefachkraft – Ist ein Job in der Pflege etwas für mich?

Arbeiten als Pflegefachkraft? Kommt eine Karriere im Sozialbereich für dich infrage und du bist stark daran interessiert, mit deinem Beruf anderen Menschen weiterzuhelfen? Dann bleib dran, denn hier erfährst du, was eine gute Pflegefachkraft, in der Umgangssprache auch als Schwester bekannt, ausmacht.

In Deutschland macht der Anteil der 40-60-Jährigen den größten in der Bevölkerung aus. Bei rund 83 Millionen sind das um die 24 Millionen Menschen. Mit Blick auf die Zukunft wird durch den demografischen Wandel deutlich, dass die Anzahl Pflegebedürftiger, die sich momentan auf etwas mehr als 4 Millionen beläuft, weiterhin ansteigen wird. Auch wenn die Anzahl der Pflegekräfte (ca. 1,9 Millionen) ebenfalls ansteigt, werden diese der immensen Nachfrage nicht gerecht.

Zwar wird sich um 4 von 5 Pflegebedürftigen zu Hause von Familie und Angehörigen gekümmert, teils mit Unterstützung von ambulanten Pflegediensten, doch leiden Krankenhäuser, Hospize, Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen unter einem Fachkräftemangel. Abgesehen von den älteren Patient:innen gibt es natürlich auch Kinder oder Menschen auf Krankenstationen oder mit Behinderung, die nicht allein zurechtkommen und auf professionelle Hilfe angewiesen ist.

Tätigkeitsfeld einer Pflegefachkraft

Als Pflegefachkraft arbeitet man meist in

  • Krankenhäusern
  • Kliniken
  • Arztpraxen
  • Alten- und Pflegeheimen
  • Rehabilitationseinrichtungen
  • Hospizen
  • Einrichtungen für betreutes Wohnen
  • Gesundheitsämtern/ -zentren
  • Krankenkassen
  • Ambulanten Pflegediensten

Wobei die Fachkräfte in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesen hauptsächlich in beratender Funktion agieren oder auch als Gutachter:innen.

Grob gesagt betreuen, pflegen und beraten Pflegefachfrauen und -männer ihre Patient:innen.
Zu ihrem Aufgabenspektrum zählen:

  • Wundversorgung
  • Körperpflege
  • Nahrungsaufnahme
  • Messen von Blutdruck, Puls und Temperatur
  • Dokumentieren von Ergebnissen und Veränderungen
  • Verabreichen von Medikamenten
  • Abnehmen von Blut,
  • Legen von Katheter und
  • Vorbereiten auf Operationen

Ansonsten sind Pflegefachkräfte ein Bindeglied zwischen den Pflegebedürftigen und den Angehörigen sowie den Ärzten und Therapeuten. Sie selbst bestimmen geeignete Vorgehensweisen, führen ärztliche Anweisungen aus, assistieren bei verschiedenen Maßnahmen und sind bei Besprechungen und Visiten dabei.

Wie die generalisierte Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann konkret aussieht, d. h. Ablauf und Inhalte, erfahren Sie auf den jeweiligen Seiten der Schulen, die zu diesen Berufen ausbilden.

Bei allen Aufgaben kommt es nicht nur darauf an, dass sie erledigt werden, sondern auch besonders, wie. Eine gute Pflegefachkraft tritt ihren Mitmenschen mit Respekt, Fürsorge und Zuwendung gegenüber.

Pflegefachkraft

Kompetenzen und Eigenschaften einer Pflegefachkraft

Unter dem Kompetenzbegriff versteht man das Zusammenspiel aus Fachkompetenz, Sozialkompetenz und auch Personalkompetenz. Diese setzen sich wiederum aus drei Teilkompetenzen zusammen: Lernkompetenz, Methodenkompetenz sowie die kommunikative Kompetenz.

Unter Lernkompetenz versteht sich die Bereitschaft, Sachverhalte und Informationen zu verstehen, auszuwerten und in den Gesamtzusammenhang einzuordnen. Methodenkompetenz wird durch das Erlangen von Fertig- und Fähigkeiten definiert, mit denen man sich Wissen verschafft und zielorientiert Probleme löst sowie planmäßig arbeitet. Zu guter Letzt wäre da die kommunikative Kompetenz, die recht selbsterklärend ist: Es geht um zielführende, konstruktive und effektive Kommunikation, also das Verstehen und die Gestaltung kommunikativer Situationen.

Beim Arbeiten mit Patient:innen müssen Pfleger:innen jederzeit wachsam und aufmerksam sein, da sie mitunter für den Gesundheitszustand verantwortlich sind und bereits kleinste Auffälligkeiten und Beobachtungen dabei helfen können, frühzeitig erforderliche Maßnahmen einzuleiten. Zu weiteren Merkmalen gehören:

Empathie

Gerade beim Betreuen von Menschen, die aufgrund hohen Alters oder anderen körperlichen und geistigen Einschränkungen große Schwierigkeiten im Alltag haben, sollten sich Pflegefachkräfte verständnisvoll zeigen und sich in die Situation der Betroffenen einfühlen können. Fehl am Platz sind Ekel oder Scham, die in Rücksichtnahme auf die Patient:innen unterbunden werden.

Geduld

Pflegebedürftige Menschen benötigen oftmals viel länger für die einfachsten Aufgaben als Gesunde. Daher ist auch hier wichtig, geduldig zu sein und auf sein Gegenüber keinen Druck auszuüben. Die meisten Patient:innen freuen sich, wenn sich mit ihnen unterhalten wird und ihnen aufmerksam zugehört wird. Auch wenn einige Probleme mit der Wortfindung oder dem Sprechen haben, sollte ihnen höflich entgegengekommen werden, ohne dass sie sich minderwertig fühlen.

Freundlichkeit/Optimismus

Viele Menschen leiden im hohen Alter an Einsamkeit und Depressionen. Oftmals sind sie enttäuscht und ärgern sich über sich selbst, weil ihnen etwas nicht gelingt, wie gewünscht. Eine Pflegefachkraft ist für das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen zuständig und sollte diese motivieren und insgesamt eine positive Ausstrahlung mit an den Tag legen.

Zuverlässigkeit

Die Patient:innen verlassen sich auf die Hilfe der Pflegekräfte. Damit Vertrauen aufgebaut werden und die Bindung zwischen beiden Parteien gestärkt werden kann, sollten Pfleger:innen immer pünktlich erscheinen und sich als verlässlich erweisen.

Engagement

Eine Pflegefachkraft sollte Verantwortungsbewusstsein zeigen und auch Initiative ergreifen können. Zeigt er/sie sich als engagiert, fühlen sich Patient:innen als gesehen und ernst genommen, welches förderlich für eine gute Beziehung ist.

Flexibilität/ Belastbarkeit

Zum einen ist es von großer Bedeutung, dass Menschen, die im Gesundheitswesen mit Patient:innen arbeiten, sich nicht leicht von Stress beeinflussen lassen. Verwechslungen von Medikamenten oder andere vermeintlich kleine Fehler können fatale Folgen haben. Zum anderen müssen Pflegefachkräfte in Schichtsystemen arbeiten und auch an Wochenenden oder nachts arbeiten, da mit zunehmender Schwere Pflegefälle rund um die Uhr versorgt werden müssen. Flexibilität zeigt sich auch dadurch, dass auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse eingegangen wird.

Organisationsfähigkeiten

Die Planung von Tagesabläufen, medizinischen Vorgehen und der Medikamenteneinnahme erfolgt mithilfe organisatorischer Fähigkeiten, die in einem Beruf in der Pflege unverzichtbar ist.

Fortbildungsmöglichkeiten

Ausbildungen zur/m Pflegefachfrau /-mann können an ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen oder staatlich anerkannten Krankenpflegeschulen absolviert werden. Überdies ist auch eine Ausbildung im Fernstudium möglich. Sollte man seine Zukunftspläne überdenken und ein Sinneswandel ist die Folge, kann die Umschulung zur Pflegefachkraft neue Türen öffnen. Da der Bedarf an Pflegefachkräften weiter ansteigt, hat man mit einem Beruf in der Pflege immer ein gewisses Maß an Sicherheit.

Zusätzlich zu einer Ausbildung kann man noch ein Studium abschließen, beispielsweise in den Studienfächern

  • Pflegemanagement
  • Soziale Arbeit
  • Pflege-, Medizinpädagogik
  • Pflege-/ Gesundheitswissenschaften
  • Medizin

Ein abgeschlossenes Studium und Weiterbildungen begründen höhere Gehälter und qualifizieren die Absolventen für Führungspositionen. Zudem kann die Organisation in einem Verband oder Verein von Vorteil sein. Über tausend privat geführte Pflegedienste und Heime vertrauen dem Bundesverband Ambulanter Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e. V. aus Essen, und nutzen dessen Leistungen. Persönliche Ansprechpartner für jedes Bundesland, Weiterbildungen und Webinare, dadurch zeichnet sich bad e.V. aus. Zusätzlich wird jedes Mitglied über aktuelle öffentliche sowie politische Diskussionen auf dem Laufenden gehalten.

Ausführliche Punkte über Fortbildungen in der Pflege finden Sie hier.

Fazit

Die Arbeit als Pflegefachkraft ist nicht etwas für jeden. Es ist ein Beruf, der einem vieles abverlangt und man auch an seine Grenzen stößt. Man sollte großes Interesse an der Zusammenarbeit mit Patient:innen, aber auch den Angehörigen und Ärzten haben. Neben einem umfangreichen (medizinischen) Fachwissen benötigt man auch zwischenmenschliche Fähigkeiten und Fertigkeiten, um Erfolg in dieser Branche zu haben.

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